Was ist eine Seed-Nummer eigentlich?
Wenn du mit einer KI Bilder generierst, zum Beispiel mit Tools wie Midjourney, Stable Diffusion oder DALL-E, passiert das meistens durch einen sogenannten Zufallsprozess. Du gibst der KI einen Text, den sogenannten Prompt, und die KI interpretiert diesen und erstellt daraus ein Bild. Doch auch wenn du genau denselben Prompt mehrmals eingibst, bekommst du in der Regel unterschiedliche Ergebnisse. Das liegt daran, dass die KI bei jedem Durchlauf einen neuen, zufälligen Startpunkt wählt, um das Bild zu erzeugen. Genau an dieser Stelle kommt die Seed-Nummer ins Spiel.
Eine Seed-Nummer ist eine Zahlenfolge, die der KI sagt, mit welchem Zufallswert sie starten soll. Du kannst dir das wie einen Startpunkt auf einer Landkarte vorstellen: Wenn du immer denselben Punkt wählst und die gleiche Route nimmst, kommst du auch immer am gleichen Ziel an. Wenn du also eine bestimmte Seed-Nummer angibst und den gleichen Prompt verwendest, wird die KI denselben Weg gehen und dir wieder das gleiche Bild erzeugen. Das macht die Seed-Nummer zu einem mächtigen Werkzeug, um Ergebnisse gezielt zu steuern.
Warum ist das nützlich?
Vielleicht kennst du die Situation: Du generierst ein KI-Bild, das dir richtig gut gefällt. Du speicherst es vielleicht nicht sofort oder willst später eine ähnliche Variante erzeugen. Doch beim nächsten Mal bekommst du ein komplett anderes Bild, obwohl du denselben Prompt eingegeben hast. Das kann frustrierend sein, vor allem wenn du ein bestimmtes Konzept oder eine bestimmte Stimmung erhalten willst.
Mit einer festen Seed-Nummer kannst du diesen Zufallsfaktor kontrollieren. Du bekommst dadurch die Möglichkeit, nicht nur ein bestimmtes Bild exakt zu reproduzieren, sondern auch gezielt ähnliche Varianten zu erstellen. Das ist besonders hilfreich, wenn du zum Beispiel eine Bildserie mit einem einheitlichen Stil gestalten möchtest, etwa für einen Blog, ein Portfolio oder ein Designprojekt. Auch beim Verfeinern eines Bildes ist die Seed-Nummer praktisch: Du kannst Schritt für Schritt Änderungen am Prompt vornehmen, ohne dass das ganze Bildkonzept verloren geht.
Wie setzt du eine Seed-Nummer ein?
Die meisten KI-Bildgeneratoren bieten die Möglichkeit, mit Seed-Nummern zu arbeiten. In manchen Tools wie Midjourney wird eine Seed-Nummer automatisch erzeugt und kann bei Bedarf angezeigt und wiederverwendet werden. Bei anderen Plattformen wie Stable Diffusion kannst du eine Seed-Nummer manuell eingeben oder gezielt generieren lassen.
Wenn du ein Bild generierst und es dir besonders gut gefällt, solltest du dir die verwendete Seed-Nummer notieren. Manche Tools zeigen sie dir im Bildtitel, im Prompt oder in den Einstellungen an. Wenn du dann später denselben Prompt eingibst und genau diese Seed-Nummer wiederverwendest, wird das Ergebnis identisch oder sehr ähnlich sein. Das funktioniert wie ein digitaler Fingerabdruck für dein Bild.
Interessant wird es, wenn du beginnst, den Prompt leicht zu verändern. Du kannst zum Beispiel ein Adjektiv hinzufügen, den Stil wechseln oder ein neues Element ins Bild bringen. Die Seed-Nummer sorgt dann dafür, dass der Grundaufbau erhalten bleibt – etwa die Perspektive, die Komposition oder bestimmte Bilddetails – während sich andere Aspekte anpassen. Auf diese Weise kannst du gezielt mit Varianten spielen, ohne das Gefühl für dein ursprüngliches Bild zu verlieren.
Kreativ arbeiten mit Seed-Nummern
Wenn du tiefer in die kreative Arbeit mit KI-Bildern einsteigen willst, sind Seed-Nummern ein perfekter Begleiter. Sie geben dir nicht nur Sicherheit bei der Reproduktion deiner Bilder, sondern auch eine solide Basis für Experimente. Stell dir vor, du hast eine Seed-Nummer gefunden, die eine besonders interessante Bildstruktur erzeugt. Vielleicht ist es die Lichtstimmung, die Perspektive oder die Komposition, die dir gefällt. Jetzt kannst du diesen Aufbau als Ausgangspunkt nehmen und den Prompt systematisch anpassen.
Du kannst beispielsweise ein und dieselbe Seed-Nummer verwenden und den Prompt einmal im Stil eines Ölgemäldes, dann als futuristische Illustration oder als Comic-Version ausgeben lassen. Die Bildkomposition bleibt dabei oft ähnlich, aber der Stil verändert sich. Oder du fügst dem Prompt neue Elemente hinzu, wie etwa Tiere, Objekte oder bestimmte Farben. Auf diese Weise kannst du ganze Bildserien erzeugen, die zusammengehören, aber trotzdem Vielfalt bieten.
Gerade für kreative Projekte ist das eine spannende Möglichkeit. Ob du ein Buch illustrierst, Inhalte für soziale Medien produzierst oder einfach nur spielerisch Ideen entwickelst: Mit Seed-Nummern hast du ein Werkzeug, das dir hilft, systematisch und gleichzeitig kreativ zu arbeiten.
Fazit: Mit Seed-Nummern gezielt gestalten
Seed-Nummern sind mehr als nur technische Spielerei. Sie geben dir Kontrolle über den sonst oft unvorhersehbaren Zufall in der KI-Bilderstellung. Besonders als Einsteigerin oder Einsteiger kannst du damit die Ergebnisse besser nachvollziehen, gezielt reproduzieren und kreativ weiterentwickeln. Du musst nicht mehr hoffen, dass ein gutes Bild zufällig wieder auftaucht – du kannst es aktiv gestalten und anpassen.
Wenn du das nächste Mal ein KI-Bild erzeugst, achte bewusst auf die Seed-Nummer. Notiere sie dir, spiele mit verschiedenen Varianten des Prompts, und entdecke, wie viel kreatives Potenzial darin steckt. Du wirst staunen, wie gezielt du deine Bildideen umsetzen kannst, wenn du die Seed-Nummer als kreatives Werkzeug nutzt.